Folgen des Braunkohlebergbaus für Seen
Tagebaurestseen entstehen, weil durch die Entnahme der Braunkohle eine Hohlform verbleibt, die sich durch Grundwasserwiederanstieg oder aktive Flutung mit Wasser füllt. In Sachsen gibt es 56 Braunkohlefolgeseen mit einer derzeitigen Fläche von mehr als 10 Hektar (27 in Westsachsen und 29 in Ostsachsen). Die Gesamtfläche aller Seen wird nach Abschluss der Flutung etwa 16.500 Hektar betragen.
In einer Rahmenvereinbarung zwischen der LMBV und dem Freistaat Sachsen wurde festgelegt, dass die Seen nach Fertigstellung und Entlassung aus dem Bergrecht vom Freistaat Sachsen übernommen werden.
Bergbaufolgeseen sind typischerweise durch saure Verhältnisse mit hohen Eisen- und Sulfatkonzentrationen gekennzeichnet. Hauptaufgabe der wasserwirtschaftlichen Planung in den Bergbaufolgeregionen ist es, ausreichende Wasserstände zur Wahrung der Standsicherheit und der vielfältigen Nutzungen zu gewährleisten.
Stand Flutung und Folgen für Struktur, Qualität und Ökologie der Tagebaurestseen
- Auswirkungen des Braunkohlebergbaus auf die Tagebaurestseen (*.pdf, 0,54 MB) Bericht des LfULG bezogen auf den Datenstand 12/2015
Maßnahmenplanung
Erste Planungsebene sind die Sanierungsrahmenpläne (Sanierungsbergbau) und Abschlussbetriebspläne (aktiver Braunkohlebergbau). Dabei handelt es sich um regionalplanerische Konkretisierungen für die einzelnen Tagebaue, in denen Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für bestimmte Nachnutzungen ausgewiesen werden.
Alle Planungen zur Herstellung der Standsicherheit, zur Flutung sowie zur Regulierung der Gewässergüte laufen in den dafür zuständigen Bergbauunternehmen ab und werden zur Bewilligung bei den zuständigen Genehmigungsbehörden (Sächsisches Oberbergamt, Sächsische Landesdirektion, Landratsämter) eingereicht.
Die Herstellung von Tagebaurestseen wird im Rahmen von Planfeststellungsverfahren beantragt und genehmigt. In diesen Verfahren wird u. a. auch festgelegt, wie die Vorgaben für die künftigen Seewasserqualitäten festgelegt und erreicht werden sollen.
Eindrückliche Beispiele sind die Neutralisierungen von sauren Seen und die Erhaltung der neutralen Seewasserverhältnisse mittels Einspülung von Kalk, so geschehen z. B. am Geierswalder See und am Bernsteinsee.